MELLE — Maler einer anderen Wirklichkeit
Lassen Sie sich entführen in Melles träumerische Welten
Melle Oldeboerrigter (1908-1976), der auch als „Amsterdamer Hieronymus Bosch“ bezeichnet wird, ist einer der undurchschaubarsten Maler des 20. Jahrhunderts. Zum einen, da seine Werke von verfremdeten Szenen wimmeln, zum anderen, da er sich als Künstler nie in eine Schublade stecken ließ. Doch wer nur schwer greifbar ist, läuft Gefahr, missverstanden zu werden. Mit der Ausstellung MELLE - Maler einer anderen Wirklichkeit rückt das Museum van Bommel van Dam die wunderbare Welt des etwas in Vergessenheit geratenen Künstlers und seiner Malkunst wieder ins Rampenlicht.
18. September 2022 bis einschließlich 26. Februar 2023
Für diese Ausstellung gilt ein Sonderzuschlag.
Keulsepoort 1
5911 BX Venlo
Durch wichtige Themenfelder
Ein Streifzug durch das Werk
Melles unglaubliche Fähigkeiten als Feinmaler, die surrealistischen Elemente, die vielen Phalli, die anarchistischen Einflüsse und das geheimnisvolle Gefühl, das einen beim Betrachten seiner Werke überkommt: das museum van Bommel van Dam ist der Meinung, dass es 2022 an der Zeit ist, dem außergewöhnlichen Werk Melles eine neue Ausstellung zu widmen, in der alle Facetten seines Schaffens gezeigt werden. Anlass dafür ist eine große Schenkung von Kunstwerken durch die Stiftung Melle zwei Jahre zuvor. In der Vergangenheit sind viele Versuche unternommen worden, Melles Gemälde zu interpretieren. Keine leichte Aufgabe, nicht zuletzt, weil der Maler sich nie einer künstlerischen Bewegung oder Gruppe angeschlossen hatte. Außerdem sprach Melle selten über seine Motive und seine Inspirationsquellen. Dennoch haben viele Kunsthistoriker und Psychologen eine Interpretation gewagt. Von Melle als exzentrischem Amsterdamer und Maler, den jeder kennt, bis hin zu Analysen, die auf Freudschen Theorien basieren. Das Museum van Bommel van Dam hat sich für eine Herangehensweise entschieden, die Raum zum Staunen und Nachdenken lässt. Anstatt Melles Werk zu erklären, lädt das Museum den Besucher zu einem Streifzug durch wichtige Themenfelder seines Schaffens ein. Die Ausstellung MELLE - Maler einer anderen Wirklichkeit entführt Sie in Melles träumerische Welten.
Mysteriösen Szenen und halluzinatorischen Landschaften
Einzigartige Welten, auf Leinwand gebannt
Melle wuchs in einer Arbeiterfamilie in Amsterdam auf. Nach einer Ausbildung zum Schriftsetzer an der Graphischen Schule Amsterdam beginnt er 1938 mit der Malerei. Während der Kriegsjahre ist sein Werk, wie das vieler Künstler in diesen schwierigen Zeiten, eher düster und grau und von mysteriösen Szenen und manchmal beklemmenden Innenräumen und Landschaften geprägt. Ab Ende der vierziger Jahre werden Melles Bilder heller und lassen auf optimistischere Ausblicke schließen. Im Laufe der sechziger und siebziger Jahre werden seine Leinwände immer größer und seine Bilder immer voller. Seine halluzinatorischen Landschaften werden von Fischen, Kröten, achtlos umherschwimmenden Genitalien, Gesindel und anderen rätselhaften Kreaturen bevölkert. Melle verstirbt 1976. Seitdem hat seine Bekanntheit in der niederländischen Öffentlichkeit stark nachgelassen. Zu Recht? Melles virtuos gemalte 'Welten' sind zweifelsohne einzigartig. Mit der Ausstellung MELLE - Maler einer anderen Wirklichkeit rückt das Museum van Bommel van Dam die wundersame Welt des Amsterdamer Künstlers und seiner Malkunst wieder ins Rampenlicht.
„Melle - Maler einer anderen Wirklichkeit“
Eine gleichnamige Publikation
MELLE – Maler einer anderen Wirklichkeit wurde von Gastkuratorin Eliane Odding zusammengestellt und ist vom 18. September 2022 bis zum 26. Februar 2023 im Museum van Bommel van Dam in Venlo zu sehen. Zeitgleich mit der Ausstellung erscheint bei Van Spijk Art Books eine gleichnamige Publikation über Melle: Melle - Maler einer anderen Wirklichkeit. In dieser von DeVrijerVanDongen gestalteten Publikation reflektieren sieben Autoren aus verschiedenen Disziplinen über Melles Leben und Werk.