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Vom Post­amt zum Museum

Vom Postamt zum Museum – 1700 bis heute

Viele Menschen, die vor dem Jahr 2000 in Venlo geboren wurden, können sich noch gut an das Postamt am Keulsepoort erinnern. Hier konnte man Briefe und Pakete aufgeben oder einen Bogen Briefmarken erstehen. Im Jahr 2009 schloss das Postamt dann seine Türen für immer. Unser Gebäude am Keulsepoort wurde 1939 erbaut, aber die Geschichte des Venloer Postamtes beginnt bereits lange vorher.

1700 - 1750

Das Venloer Postamt: eine Zweigstelle von Tegelen

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gab es bereits ein Postamt am Keulsepoort in Venlo. Dieses war in erster Linie eine Zweigstelle des staatlichen Postamtes in Tegelen. Die Dienstleistungen des Venloer Postamtes waren damals günstiger als in Tegelen, jedoch wurde die ein- und ausgehende Post dort nicht immer pfleglich behandelt. Daher zogen es die Venloer oft vor, ihre Post in Tegelen aufzugeben oder abzuholen.

1750 - 1880

Viele Umzüge innerhalb der Venloer Innenstadt

Um 1760 zog das Venloer Postamt vom Keulsepoort in die Klaasstraat, in das Gebäude, in dem sich heute das Eetcafé de Brasserie befindet. Anschließend wurde es in das Haus des Postmeisters Joannes Conraetz an der Parade verlegt. Das Postamt befand sich eine Zeitlang im Gasthof De Gouden Leeuw in der Vleesstraat und in der Houtstraat neben dem ehemaligen Hotel Zwijnshoofd.

1880 - 1930

Das erste ‘neue’ Postamt am Keulsepoort

Im Jahr 1871 beschloss die Regierung, ein Postamt in Venlo an der Ecke Keulsepoort und Hamburgersingel (heute Deken van Oppensingel) zu errichten. Am 1. Mai 1880 wurde das erste "neue" Postamt am Keulsepoort in Betrieb genommen.

1930 - 1941

Das zweite ‘neue’ Postamt am Keulsepoort

Das Postamt wurde mehrmals renoviert und umgebaut. Nach fünfzig Jahren treuer Dienste wurde es 1930 als zu eng, zu dunkel und zu unübersichtlich und damit als "äußerst untauglich" für die weitere Nutzung als Postamt eingestuft. Das Gebäude wurde daher abgerissen. Im Jahr 1939 wurde an gleicher Stelle mit dem Bau des historischen Gebäudes begonnen, in dem sich heute das museum van Bommel van Dam befindet. Das "neue" Postamt wurde am 27. September 1941 eröffnet. Das vom leitenden Regierungsarchitekten Hayo Hoekstra entworfene Gebäude wurde im traditionalistischen Stil erbaut. An der Fassade des Gebäudes sind u. a. die Gesichter der berühmten Venloer Bürger Hubert Goltzius, Michaël Mercator und Erycius Puteanus zu sehen. Sie können ebenfalls das Wappen von Venlo, das Wappen von Limburg und historische Darstellungen der Geschichte Venlos bewundern. Die Steinornamente wurden von dem Bildhauer Charles Vos angefertigt.

1945 - 1950

Küchen und ein provisorisches Café im Keller

Das Postamt hat den Zweiten Weltkrieg praktisch unbeschadet überstanden. Unmittelbar nach der Befreiung bauten Köche der amerikanischen Armee die Kellerräume des Postamtes zu Küchen um. In den folgenden Jahren wurde einer der Keller des Postamtes als provisorisches Café genutzt. Die Wände des Gebäudes sind mit historischen Darstellungen der Stadtgeschichte versehen. Im ersten Stock des Postamtes wurde eine einfache Kantine für das Personal eingerichtet.

1950 - 2009

Phasenweiser Umbau und endgültige Schließung

Ab den 1950er Jahren wurde das Postamt wegen Platzmangels in drei Bauphasen erweitert. So wurde im Jahr 1967 die Halle renoviert und die Anzahl der Postfächer und Schalter erhöht. Anschließend wurde der Durchgang von der Nassaustraat zum Innenhof geschlossen. Zuletzt wurde ein neuer Flügel auf der Deken van Oppensingel gebaut. Das ursprüngliche, L-förmige Gebäude hatte nun eine quadratische Form. 1978 wurde das Gebäude vermietet. Es wurde zwar nach wie vor als Hauptsitz genutzt, die Post wurde fortan jedoch nicht mehr dort vorsortiert. Im Jahr 1987 wurde zu diesem Zweck ein neues Gebäude in Blerick errichtet. 2009 verlor das Gebäude seine öffentliche Funktion und wurde an einen Projektträger verkauft.

2009 - heute

Ein Teil des Postamts wird von der Gemeinde Venlo gekauft. Die Gemeinde beschließt, dass das Nationaldenkmal das neue museum van Bommel van Dam beherbergen soll. Im Jahr 2021 zieht das Museum in das vollständig renovierte ehemalige Postamt.